Pressemitteilung Bündnis 90/ die Grünen vom 07.10.25:
Schulzentrum Süd: Anträge zur Kostenreduktion und Risikominimierung für die kommende Ratsversammlung
Eckernförde. Die Ratsfraktion Bündnis 90/ die Grünen hatte im Vorfeld in internen Abstimmungsgesprächen zwei Antragsentwürfe vorgestellt, die mit Ergänzungen und Kompromissvorschlägen der Fraktionen SPD, SSW und CDU in die anstehenden Beratungen der Fachausschüsse eingebracht und dort an die Ratsversammlung empfohlen wurden. Um den geplanten Neubau des Schulzentrums Süd im Einklang mit dem städtischen Haushalt wirtschaftlich tragfähig und zukunftssicher zu gestalten, zielen die Vorschläge der Grünen auf eine nachhaltige Reduzierung der Investitions- und Betriebskosten sowie auf eine effiziente Umsetzung des Gesamtprojekts.
Generalunternehmen soll weitere Planung und Bau übernehmen
Ein zentraler Punkt der Anträge ist der Vorschlag, die weitere Planung nach Abschluss des Entwurfes und die Ausführung des Schulneubaus an ein Generalunternehmen zu vergeben. Dadurch sollen Kostenrisiken minimiert und ein belastbarer Gesamtpreis für das Bauvorhaben erreicht werden. Die Beauftragung eines Generalunternehmers verspricht zudem organisatorische Vorteile und potenzielle Einsparungen im Vergleich zur Einzelvergabe. Die Ausschreibung soll so gestaltet werden, dass das Generalunternehmen weitere Einsparvorschläge hinsichtlich der Investitionskosten einbringen kann – zum Beispiel durch konstruktive Änderungen oder wirtschaftlichere Flächennutzung auch im Hinblick auf die spätere Instandhaltung.
Gezielte sofortige Anpassungen im Raumprogramm
Weitere Einsparungen betreffen bereits die laufende Entwurfsplanung. So wird beantragt, auf die Planung und den Bau eines neuen Hausmeistergebäudes per sofort zu verzichten. Auch das Gebäude der ehemaligen Gorch-Fock-Schule soll zwar weiterhin genutzt werden, jedoch ausschließlich für Verwaltungsräume und Unterricht ohne Umbauten mit hohem technischen oder konstruktiven Aufwand. Fachräume mit hohem Installationsbedarf sollen im neu zu errichtenden Hauptgebäude untergebracht werden. Durch die flexible Nutzung des Bestandsgebäudes wird damit eine langfristige Reaktionsmöglichkeit auf mögliche Veränderungen der Schülerzahlen geschaffen.
Mensa: Entscheidung auf Basis belastbarer Zahlen
Die laufende Entwurfsplanung für das neue Hauptgebäude und die Mensa wird zunächst weitergeführt und abgeschlossen. Ob die Mensa zeitgleich mit dem Neubau der Schule realisiert werden kann, soll erst nach Vorlage der Kostenberechnung am Ende der Leistungsphase, eines Finanzierungskonzepts und der Klärung möglicher Fördermittel entschieden werden, wenn hierfür eine belastbare Grundlage geschaffen wurde. Nur mit finanzieller Unterstützung durch das Land ist eine verantwortungsvolle Umsetzung des Projekts im geplanten Umfang möglich, denn derzeit ist unklar, ob die Finanzierung dieser Teilmaßnahme aus dem städtischen Haushalt allein leistbar ist. Da aber die aktuell funktionsfähige Mensa auf dem Schulcampus weiter genutzt werden kann, besteht bei dieser Position kein akuter Handlungsbedarf.
Fokus auf Lebenszykluskosten und Fördermittel
Ein zentrales Anliegen ist die Bewertung der Maßnahmen im Hinblick auf ihre langfristige Wirtschaftlichkeit. Einsparungen in der Bauphase dürfen nicht zu überproportionalen Folgekosten im Betrieb führen. Deshalb sollen bereits in der Planung Lebensdauer, Energieverbrauch und Wartungsaufwand berücksichtigt werden. Diese Betrachtung wird helfen, die tatsächliche Wirtschaftlichkeit einzelner Maßnahmen realistisch einzuschätzen.
Beratung in den Ausschüssen
Die Anträge wurden am 1.10. in der gemeinsamen Sitzung des Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschusses, des Bauausschusses und des Ausschusses für Jugend, Kultur, Bildung und Sport beraten und sollen nun in der kommenden Ratsversammlung am 9.10. final beschlossen werden. Ziel ist es, die weitere Planung und den Bau des Schulzentrums Süd zielgerichtet, effizient und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Stadt umzusetzen – ohne Abstriche an der konstruktiven und pädagogischen Qualität, aber mit einem klaren Blick auf die langfristige Tragfähigkeit des Projekts.
Für die Fraktion: Stefanie Schulte